Kein dickes Ende
Das Märchen von der silbernen Brücke (D 2024)
Die Geschichte zweier Kinder, die die Märchenwelt retten wollen, ist als Buch schon in der DDR der 1950er-Jahre populär. Sogar die DEFA beschäftigt sich mit dem Stoff. Jetzt hat ihn die ARD verfilmt. Mehr
Tradierte Bilderwelten
Anti-Schwarzer Rassismus im deutschen Märchenfilm
Nach dem Wirbel um Diskriminierung im „Kleinen Muck“ gibt ein von der DEFA in Auftrag gegebenes Gutachten offenbar Entwarnung. Ein Blick auf 100 Jahre Filmgeschichte zeigt aber, dass auch anderswo Klischees bedient wurden – und werden. Mehr
Die verkaufte Prinzessin (D 2023) – oder:
Die neue Liebe im Märchenfilm
Das ARD-Märchen erzählt von einer Fürstentochter, die gekidnappt wird. Doch kein Prinz, sondern eine junge Frau – in Männerklamotten – befreit sie aus den Fängen der Räuber. Mehr
Mozart generalüberholt
Das Märchen von der Zauberflöte (D 2023)
Die ARD hat die bekannte, aber auch umstrittene Oper als einstündigen Märchenfilm adaptiert. Dabei ist das Bemühen um eine politisch korrekte Inszenierung deutlich spürbar. Mehr
Die „zweite Verfolgung“
Sinti und Roma im BRD-Märchenfilm (1949–1990)
Obwohl sie in den Märchenvorlagen gar nicht vorkommen, bedient der westdeutsche Märchenfilm dennoch Klischees über Sinti und Roma – mit hexenhafter Wahrsagerin, listigem Dieb oder tanzender Schaustellerin. Mehr
… und dann kam Polly
Die Gänseprinzessin (D 2022)
Im Grimmmärchen hütet sie nur das schnatternde Federvieh: die Gänsehirtin am Brunnen. Im neu betitelten ARD-Film der Reihe „Sechs auf einen Streich“ will sie ein ganzes Land aus seiner Lethargie erwecken – und steigt am Ende zur Königin auf. Mehr
Die neue Schönheit im Märchenfilm
Zitterinchen (D 2022)
Dicke Menschen werden diskriminiert – auch im deutschen Märchenfilm, zum Beispiel wenn weibliche Hauptrollen vergeben werden. Denn immer erobert ein gertenschlankes Mädchen den Prinzen. Damit ist jetzt Schluss. Mehr
Kein Gevatter im leuchtenden Glitzerkleid
Krabat (D 2008)
Er ist der bekannteste sorbische Zauberlehrling: Krabat. Vor gut 15 Jahren eroberte er die Kinoleinwand. Am 8. Dezember 2022 wird der Fantasyfilm auf DVD und Blu-Ray-Disc wiederveröffentlicht. Grund genug, ihn sich noch einmal anzusehen. Mehr
Die ostdeutsche Übernahme – oder:
Der Märchenfilm in der Bundesrepublik von 1990 bis heute
Seit der Wiedervereinigung sind in Deutschland über 100 Märchenfilme entstanden. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Was ist heute vom Defa-Märchenfilm der untergegangenen DDR übrig geblieben? Mehr
Der Geist im Glas (D 2021)
Ein Märchenfilm als ‚realistische’ Geschichte
Das Märchen erzählt oft von wirklichkeitsfernen Fantasiewelten. Im ARD-Film über einen entflohenen Flaschengeist ist das anders: Hier erwartet uns eine ‚aufgeklärte’ Geschichte, in der Zauber dennoch immer wieder zugelassen oder in Frage gestellt wird. Mehr
Vor 60 Jahren
Der DDR-Film, der wegen einer Pappmauer verboten wurde
Manchmal gibt es seltsame Zufälle im Leben. Zum Beispiel, wenn ein Film von der Wirklichkeit eingeholt wird. So passiert am 13. August 1961 mit der Defa-Satire „Das Kleid“. Mehr
Erwartbar unerwartbar
Helene, die wahre Braut (D 2020)
Beim Märchenfilm, in dem die Liebesgeschichte dominiert, können sich manche ein Augenrollen nicht verkneifen. Zu vorhersehbar mutet oftmals die Story an – auch in „Helene, die wahre Braut“. Dennoch lohnt ein zweiter Blick. Mehr
Das Märchen vom goldenen Taler (D 2020)
Hans Geiz, was nun?
Hans Fallada schrieb die Geschichte einst in dunklen Zeiten auf. 35 Jahre nach der ersten Verfilmung in der DDR versucht sich die ARD an dem Märchen – und punktet dabei vor allem mit der Bildsprache. Mehr
Der starke Hans (D 2020)
Weniger Ideologie, mehr Fantasie!
Er galt bisher als ‚ungehobener’, sprich unverfilmter Märchenschatz: „Der starke Hans“. Jetzt hat die ARD die Geschichte für ihre Reihe „Sechs auf einen Streich“ adaptiert – dabei aber ein wenig zu deutlich mit erhobenem Zeigefinger inszeniert. Mehr
Trio mit vier Fäusten
Die Hexenprinzessin (D/CZ 2020)
Der ZDF-Märchenfilm hebelt augenzwinkernd Klischees aus: So ist die titelgebende Königstochter eine strubbelige Naturelfe, die jeden Kerl unter den Tisch trinkt. Und der dazugehörige Prinz alles andere als Barbies Ken. Mehr
DDR reloaded
Der identitätsstiftende DEFA-Märchenfilm
ARD und ZDF produzieren neue Märchenfilme wie am Fließband. Doch den Zauber der Defa-Märchen aus der untergegangenen DDR billigt man ihnen nur selten zu. Ein Beitrag zur Debatte über den Umgang mit einem Kulturerbe. Mehr
Aladdin (USA 2019)
Der Kampf um die politische Korrektheit
Auch die Märchen aus Tausendundeiner Nacht stecken voller politischer Fettnäpfchen. Dennoch sollen die Verfilmungen möglichst keine Angriffsfläche für Diskriminierung und Rassismus bieten, wie Disneys „Aladdin“ einmal mehr zeigt. Mehr
Drehort Schloss Moritzburg
Das sehen Sie in der neuen Aschenbrödel-Ausstellung
Es ist der vielleicht berühmteste Märchenfilm der Welt. Und die dazugehörige Ausstellung ist ebenso ein Dauerbrenner. Wir verraten, ob sich ein Besuch auch in diesem Winter lohnt. Mehr
Cinderella ’80/’87 (I/F 1983)
Die Kunst der Synchronisation
Um das italienisch-französische Filmmärchen „Cenerentola ’80“ ranken sich bis heute Mythen. Denn die Aschenputtel-Adaption wird sowohl im Osten als auch im Westen synchronisiert – allerdings recht verschieden. Das Label capelight vereint DDR- und BRD-Fassungen in einer Sammler-Edition. Ein Vergleich gibt Antworten auf offene Fragen. Mehr
Frau Holle (D 1944/48)
Die Überläuferin
Überläufer sind Filme, die vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedreht, aber erst nach 1945 im Kino gezeigt werden. Auch der Märchenfilm „Frau Holle“ von 1944 gehört dazu. Seine Mischung aus Gegenwartsbezug, NS-Märchenkino und der Suche nach neuen filmischen Wegen ist dabei ebenso ein Bild seiner Entstehungszeit. Mehr
Drehort Torgau
Märchenklassiker, Grönemeyer-Film, Jugendwerkhof-Drama
Klein-Hollywood an der Elbe: Obgleich die sächsische Kleinstadt Torgau ihre großen Filmauftritte in den 1970er- und 1980er-Jahren hat, pilgern bis heute Fans aus ganz Deutschland zu den Drehorten – und entdecken hier die Filmkulissen von „Dornröschen“ & Co. Dabei erzählen die Drehorte auch etwas über die DDR und die deutsche Teilung. Mehr
NS-Propaganda
Einmarsch ins Märchenreich
Der König war immer der „Führer“, Rotkäppchens Retter trug das Hakenkreuz: Die Propagandamaschine der Nazis machte auch vor den Kleinsten nicht halt. Systematisch trimmte die deutsche Filmindustrie Kindergeschichten auf Linie – das Umschreiben der Klassiker trieb dabei oft abstruse Blüten. Mehr
NS-Propagandaflop
Hans im Unglück
Einmal gezeigt – und nie wieder: Die Verfilmung von „Hans im Glück“ war eines der großen, von den Nazis protegierten Filmprojekte und verschlang astronomische Produktionskosten. Die Uraufführung des auf hölzerne Dialoge und reichlich Kitsch setzenden Schwanks endete 1936 in einem Fiasko. Mehr